Klosterruine Heisterbach, Aquarell auf Canson Fontenay, 42 x 56 cm, 2018
Aquarell auf Aquarellpapier, 48 x 36 cm, 1994
(Copyright Wikipedia)
Der Orden der Zisterzienser entstand 1098 als Reformbewegung
bei den Benediktinern.
Seine Blütezeit erlebte er unter Bernhard von Clairvaux.
Seine Blütezeit erlebte er unter Bernhard von Clairvaux.
Auf Betreiben des Kölner Erzbischofs Philipp I. von
Heinsberg entsandte die Abtei Himmerod in der Eifel zwölf Mönche zur Gründung
eines Tochterklosters ins Siebengebirge. Am 22. März 1189 zogen sie zunächst in
die verlassenen Gebäude eines Augustinerordens auf dem Petersberg (früher
Stromberg). Der Name des ersten Abtes war Hermann.
1192 zogen die Zisterzienser in das Tal unterhalb des
Petersberges und gründeten dort das Kloster Heisterbach („Heister“ = junger
Buchenstamm), das auch Sankt Peterstal genannt wurde.
1197 verpflichtete sich Abt Gervadus in einem Vertrag mit
Äbtissin Elisabeth von Vilich, 15 Malter Weizen zu liefern anstatt den Zehnten
an das Kloster Vilich zu entrichten.
Es dauerte noch bis 1202, bis der Umzug nach Heisterbach in
das Tal des heiligen Petrus, wie sie es nannten, abgeschlossen war und der
Grundstein der neuen Klosteranlage gelegt werden konnte. Ab 1211 hieß das
Kloster „Maria im Peterstal in Heisterbach“. Später wurde es nur noch Kloster
Heisterbach genannt. Dieser Name steht auch über dem Eingangstor auf einem
Wappen. Der bekannteste Mönch der Abtei war Caesarius von Heisterbach (1180–1240).
1215 wurde von Heisterbach aus die Abtei Marienstatt im
Westerwald besiedelt.
Am 18. Oktober 1237 wurde der Neubau der Abteikirche mit
einer Länge von 88 Metern und einer Breite von 44 Metern geweiht. An Größe
wurde sie nur vom Kölner Dom übertroffen. Die Apsis folgte dem ab der Mitte des
12. Jahrhunderts geltenden Ideal des Umgangschores mit Kapellenkranz, wie
später beim Altenberger Dom.
Die gewohnte Zweischaligkeit der Apsis, die in Köln bereits mehrmals vorkommt, erfährt hier durch den Chorumgang eine einzigartige Verwandlung. Die Säulenstellung zwischen Umgang und Chor ist verdoppelt und greift damit das Zweischalenprinzip der Apsiswand in einer ungewöhnlichen Form auf. Denn hier befindet sich nicht wie in den romanischen Drei-Konchen-Chören Kölns unter der oberen Raumschale der Apsis im Erdgeschoss eine Folge von Nischen zwischen Säulen, geht also nicht die Mauer nach unten in einer Fläche durch, sondern hinter den unteren Säulen ein ganzer Umgang herum. Hier gibt es demnach auch keine glatte Außenhaut mehr mit den mehrgeschossigen Dekorationsbändern wie in Speyer, Köln oder Bonn, sondern bilden der Chorumgang und der äußere Kapellenkranz ein ausladendes Erdgeschoss für sich.
Die gewohnte Zweischaligkeit der Apsis, die in Köln bereits mehrmals vorkommt, erfährt hier durch den Chorumgang eine einzigartige Verwandlung. Die Säulenstellung zwischen Umgang und Chor ist verdoppelt und greift damit das Zweischalenprinzip der Apsiswand in einer ungewöhnlichen Form auf. Denn hier befindet sich nicht wie in den romanischen Drei-Konchen-Chören Kölns unter der oberen Raumschale der Apsis im Erdgeschoss eine Folge von Nischen zwischen Säulen, geht also nicht die Mauer nach unten in einer Fläche durch, sondern hinter den unteren Säulen ein ganzer Umgang herum. Hier gibt es demnach auch keine glatte Außenhaut mehr mit den mehrgeschossigen Dekorationsbändern wie in Speyer, Köln oder Bonn, sondern bilden der Chorumgang und der äußere Kapellenkranz ein ausladendes Erdgeschoss für sich.
1327 war die komplette Klosteranlage fertiggestellt. Teile
eines vor 1448 von dem Meister des Heisterbacher Altars der Kölner Malerschule
fertiggestellten Altars finden sich heute unter anderem im Kölner
Wallraf-Richartz-Museum und in der Münchener Alten Pinakothek.
1650 wurden die Pontifikalien erworben, hier die
bischöflichen Zeichen Mitra und Stab. 1750 wurde das barocke Torhaus errichtet.
Von 1763 bis 1767 entstand am Rheinufer in Königswinter der sogenannte
Heisterbacher Hof als Gästehaus der Abtei Heisterbach, deren Äbte zuletzt auch
dort wohnten.
Mit der Säkularisation wurde die Abtei Heisterbach 1803
aufgehoben. Die bergische Landesregierung bot am 18. Oktober 1804 das Kloster
vergeblich zum Verkauf an. Die Kirche wurde 1809 zum Abbruch an einen
französischen Unternehmer verkauft. Die Steine verwendete man zum Bau des
Nordkanals zwischen Venlo und Neuss. Später wurden sie auch für die Festung
Ehrenbreitstein bei Koblenz verwendet. Die restlichen Gebäude kaufte ein Kölner
Konsortium auf. Erst 1818 wurden weitere Sprengungen durch eine Verfügung des
Oberpräsidenten der Rheinprovinz unterbunden, so dass die Chorruine erhalten
werden konnte. Graf Wilhelm Ernst zur Lippe-Biesterfeld erwarb 1820 das Gelände
und ließ einen englischen Landschaftsgarten anlegen, wobei auch die Chorruine
einbezogen wurde. Ansonsten sind vom alten Kloster nur noch eine Scheune und
das Brauhaus erhalten geblieben.
1885 zählte der Wohnplatz Heisterbach der Gemeinde
Oberdollendorf 10 Einwohner. 1918 erwarben die Cellitinnen nach der Regel des
hl. Augustinus das Gebiet von den Grafen zur Lippe und brachten das
klösterliche Leben zurück. Die bisherigen Bewohner der Orte Hattenrott,
Altenrott und Heisterbach wurden ausgewiesen und oben auf der Ebene im heutigen
Heisterbacherrott (früher Roda) neu angesiedelt. 2008 hat die Provinzleitung
der Cellitinnen die Schließung des nur noch 13-köpfigen Konvents in Heisterbach
beantragt.
Haus Heisterbach
1984 wurde die Stiftung Abtei Heisterbach mit dem Ziel gegründet,
das Kulturerbe zu pflegen und erforschen. 1993 pachtete der Verein Bausteine
für das Leben e.V. ein ehemaliges Altenheim auf dem Klostergelände und baute es
zu einem Hilfs- und Informationszentrum für Schwangere und alleinerziehende
Frauen in Notlagen um.
Haus Heisterbach nahm seine Tätigkeit 1995 auf. 1994 war ein Symposium Anlass, sich mit der Landschaft um
das Kloster Heisterbach näher auseinanderzusetzen. 2001 wurden unter dem
Arbeitstitel Klosterlandschaft Heisterbacher Tal Untersuchungsergebnisse zur
historischen, archäologischen, landschaftlichen und wirtschaftlichen
Entwicklung des ehemaligen Klosterbereichs veröffentlicht. Das gleichnamige
Projekt war ein Schwerpunkt der Regionale 2010 des Landes Nordrhein-Westfalen
mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung dieser kleinräumigen
Kulturlandschaft. Alle Maßnahmen zielten darauf ab, die unterschiedlichen
historischen Zeitschichten in der Klosterlandschaft erlebbar zu machen.
Von der mittelalterlichen Klostergründung über die barocken
Erweiterungen und die landschaftlichen Umgestaltungen nach der Säkularisation
bis zu den Neubaumaßnahmen der Cellitinnen im
20. Jahrhundert sollten wichtige geschichtliche Spuren für die Besucher erfahrbar gemacht werden.
20. Jahrhundert sollten wichtige geschichtliche Spuren für die Besucher erfahrbar gemacht werden.
Die Wiederherstellung der historischen Raumstruktur stand
dabei im Vordergrund.